So vermeiden wir Plastikmüll!
9 Tipps die uns helfen, im Alltag weniger Plastikabfälle zu produzieren
Die Welt versinkt im Plastikmüll. Höchste Zeit, dass wir im Alltag bewusst auf Produkte und Verpackungen aus Einwegplastik verzichten. Wie das geht, erläutern wir Ihnen hier. Im Beitrag „Problem Plastik“ haben wir zahlreiche Daten und Fakten, über unsereren von Kunststoff belasteten Planeten, zusammengetragen. Dort erfahren Sie mehr über die Folgen von Plastikmüll für Mensch, Tier und Umwelt. Gehen wir nun der Frage nach: Was können wir eigentlich tun?
Wie wir in Zukunft mit Plastik umgehen sollen und Plastikmüll vermeiden können, ist eine globale Herausforderung. Doch tun, kann jeder einzelne etwas! Wir müssen umdenken und vor allem Einwegprodukte meiden und auf Einweggeschirr verzichten. Wie das geht, sagen wir Ihnen im Folgenden:
1. Einweg-Plastikgeschirr vermeiden
Plastikbesteck, Plastikteller, Plastikbecher, Trinkhalme & Co. – diese Produkte habe alle etwas gemeinsam: Sie werden nur wenige Minuten verwendet und landen dann im Müll. Bei Geschirr und Gläsern ist es besser zu Mehrweglösungen zu greifen, die gespült werden können. So bieten heute viele Getränkehändler und andere Dienstleister die Anlieferung von Gläsern und Geschirr an – inklusive dem Spülservice für danach.
2. Einkaufstaschen aus Stoff benutzen
Anstatt dünner Einwegplastik- oder Papiertüten können Sie Tragetaschen aus Stoff verwenden. Am besten zwei, drei Stück davon im Auto deponieren, dann sind sie im Falle eines Einkaufs immer griffbereit. Auch mit Rucksack oder Korb lässt sich prima einkaufen.
50 Jahre …
… dauert es, bis sich ein Styroporbecher im Meer in kleinste Teile zersetzt. Komplett abbauen wird sich das Material nie.1
1 Quelle: Fraunhofer Institut für Umwelt; Sicherheits- und Energietechnik
3. Mehrweg statt Einweg
Ob Flaschen, Dosen, Gläser oder Becher – grundsätzlich gilt: Mehrwegprodukte sind in der Regel immer umweltfreundlicher als Einwegprodukte. Wenn Sie auf Tetrapaks und Einwegplastikflaschen verzichten, vermeiden Sie jede Menge Müll. Auch bei Großveranstaltungen kann man immer öfter umweltfreundlich konsumieren. Das Zauberwort heißt: Mehrwegbecher mieten. Viele Veranstalter tun es bereits und helfen so Müllberge aus Einweggeschirr zu reduzieren.
4. Mehrwegbecher für Kaffee nutzen
Eine repräsentative Studie der Marktforschungsgesellschaft TNS Emnid2 ergab, dass allein in der deutschen Hauptstadt Berlinpro Tag etwa 460.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht werden. Eine Wahnsinns-Zahl, die nur erahnen lässt, wie es in anderen Großstädten rund um den Globus aussieht. Das Problem dabei: Die Deckel sind fast immer aus Plastik – und auch innen sind die Becher mit einer dünnen Plastikschicht überzogen. Tipp: Nehmen Sie einen Mehrwegbecher mit und lassen Sie ihn befüllen.
2 Quelle: Deutsche Umwelthilfe (www.duh.de)
15 Minuten …
… beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Einwegbechers. Danach landet er im Müll.3
3 Quelle: Umweltbundesamt Deutschland
5. Wenn schon Plastik, dann mehrfach verwenden
Machen wir uns nichts vor: Auch wir können nicht komplett auf Plastik verzichten. Wenn wir aber schon zu Plastikverpackungen oder -artikeln greifen, dann sollten wir diese so oft wie möglich wiederverwenden.
6. Obst und Gemüse lose kaufen
Verzichten Sie auf eingeschweißte Gurken, Paprika, Äpfel und Bananen und greifen Sie lieber zu unverpackten Waren. Die lassen sich prima in den bereits erwähnten Tragetaschen aus Stoff oder auch in einem Einkaufsnetz transportieren – das hatte sich schon zu Omas's Zeiten bewährt und wird gerade wieder entdeckt.
7. Einkäufe bündeln
Allemal besser als Spontaneinkäufe, ist der gezielte Großeinkauf einmal pro Woche. Sie werden überrascht sein, wie viele Einwegverpackungen Sie durch bewusstes Einkaufen vermeiden.
"Wenn wir so weitermachen wie bisher, ...
... könnte bis zum Jahr 2050 das Plastik im Ozean mehr wiegen als alle Fischschwärme zusammen."
4 Quelle: Studie „The New Plastic Economy“ der Ellen MacArthur Foundation (2016)
8. Seife statt Duschgel
Viele Kosmetikartikel sind heute in Plastik verpackt. Geht gar nicht anders, werden Sie jetzt sagen. Geht doch, sagen wir! Wie wäre es denn mit der guten, alten Seife? Und auch Wattestäbchen gibt es inzwischen aus Papier. Klar ist aber auch, dass in Sachen Einwegplastik-Verpackungen vor allem auch die Industrie gefordert ist.
9. Vorsicht bei Alternativen zu Plastik
Ob Bambus, Palmblatt oder Mais – Artikel oder Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen liegen voll im Trend und sollen für ein gutes Gewissen sorgen. Bei genauerem Hinschauen finden sich bei den vermeintlich ökologischen Alternativen jedoch Nachteile: So enthalten aus Bambus hergestellte Becher meist Melamin. Das synthetische Harz dient dazu, die Pflanzenfasern zusammenzuhalten. Das Problem ist, dass es bei Temperaturen ab 70 Grad gesundheitsschädliches Formaldehyd freisetzt, das u. a. Krebs verursachen kann. Zudem lassen sich Bambusbecher nicht recyceln.
Beenden wir die Plastikflut!
Weniger Plastik ist gut für die Umwelt – und gut für uns! Weitere interessante Fakten zur Vermeidung von Plastikmüll, zu problematischen Alternativen und zu cleveren Ideen rund ums Thema „Mehrweg spülen“ finden Sie in unserem Whitepaper „Plastikmüll vermeiden“.
150 Millionen Tonnen …
… Plastikmüll schwimmen schätzungsweise in unseren Weltmeeren.5
5 Quelle: Greenpeace
Recycling-Weltmeister …
… das wären die Deutschen gerne! Leider handelt es sich dabei um Wunschdenken. „Von den 2017 angefallenen 5,2 Millionen Tonnen an Kunststoff-Abfällen wurden nur 810.000 Tonnen wiederverwertet“, so der „Plastikatlas“. Das entspricht einer Quote von weniger als 16 Prozent.6
In Europa ganz vorne beim Recycling liegen übrigens Litauen und Slowenien, gefolgt von Tschechien und der Slowakei.7
6 Quelle: Plastikatlas 2019
7 Quelle: Eurostat 2016